Menschenrechtler fordern verbesserte inklusive Bildung in deutschen Schulen
Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) hat Bund und Länder aufgefordert, für den Ausbau eines inklusiven Bildungswesens zugunsten von Kindern und Jugendliche mit Behinderungen stärker zusammenzuarbeiten. Das Ziel müsse sein, alle Kinder an allgemeinbildenden Schulen inklusiv zu unterrichten, sagte Institutsdirektorin Beate Rudolf am Mittwoch in Berlin. Förderschulen müssten abgeschafft werden. Um die Kompetenzen des Bundes in der Sachfrage zu erweitern, hält das DIMR auch eine Änderung des Grundgesetzes für nötig.
Bund und Länder seien "gemeinsam in der Pflicht", ein inklusives Schulsystem zu begründen, mahnte Rudolf. Denn Kinder und Jugendliche mit Behinderungen könnten außerhalb inklusiver Schulen ihre Fähigkeiten nicht entfalten. Daher müssten Förderschulen aus Sicht des Instituts langfristig abgeschafft werden.
Das DIMR betrachtete dabei mit Sorge, dass die inklusive Bildung in mehreren Bundesländern Rückschritte mache. Es fehle hier "der politische Wille" zur Umsetzung. Lediglich in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein werde "recht intensiv" am Ausbau der Inklusion gearbeitet.
Das Deutsche Institut für Menschenrechte ist als unabhängige Menschenrechtsinstitution bei den Vereinten Nationen akkreditiert und legt dem Bundestag einmal im Jahr einen Bericht zur Lage der Menschenrechte in Deutschland vor.
(V.Castillon--LPdF)