Thailand und Kambodscha einigen sich auf weitere Gespräche über Grenzkonflikt
Bei Krisengesprächen über den wiederaufgeflammten Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha haben sich die beiden Nachbarstaaten auf weitere Friedensbemühungen geeinigt. Die neuen Gespräche sollen am Mittwoch stattfinden, erklärte Thailands Außenminister Sihasak Phuangketkeow am Montag vor Journalisten in Kuala Lumpur. Die Außenminister des südostasiatischen Staatenverbundes Asean, dem auch Thailand und Kambodscha angehören, berieten am Montag in Kuala Lumpur über ein Ende der im Dezember erneut ausgebrochenen Kämpfe, bei denen bislang mindestens 41 Menschen getötet wurden.
Ende Oktober hatten die Thailand und Kambodscha im Beisein von US-Präsident Donald Trump ein Abkommen unterzeichnet, das einen langfristigen Frieden sichern sollte. Thailand setzte die Umsetzung des Friedensabkommens im November jedoch aus.
Ein Waffenstillstand werde "nicht durch eine Ankündigung, sondern durch Taten erreicht", erklärte Sihasak weiter. Das im Beisein Trumps unterzeichnete Waffenstillstandsabkommen sei wegen Druck aus Washington "in Eile" geschlossen worden, um "rechtzeitig zum Besuch von Präsident Trump" unterzeichnet zu werden. Zwar sei es gut, möglichst bald zu einer friedlichen Einigung zu kommen, aber es benötige ausreichend Zeit für eine Einigung, "die auch wirklich Bestand hat und respektiert wird", führte der Außenminister Thailands aus.
Der Streit zwischen Thailand und Kambodscha schwelt seit Jahrzehnten. Im Mittelpunkt des Konflikts steht die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo die thailändische Provinz Surin, die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie Laos aneinander grenzen. Der Konflikt ist die Folge einer unklaren Grenzziehung durch Kambodschas ehemalige Kolonialmacht Frankreich im Jahr 1907.
(C.Fontaine--LPdF)